Vor einem Jahr feierte in Rostock das „regio:polis – Kunst- und Kulturfestival der Regiopolregion“ seine Premiere. Der Erfolg unterstützte die zweite Auflage und führte sogar zur Kooperation mit Dänemark.
– Von Antje Benda –
Regio:polis möchte der Kunst und Kultur in Rostock und ihrer Umgebung ein Gesicht geben. Eine große Anzahl Kulturschaffender sind diesem Aufruf gefolgt und werden vom 4. bis 12. Oktober in Kooperation mit lokalen Unternehmen der Stadt ein erfrischendes Gesicht geben. Morgen soll der „Running Vision Day“ nicht nur die Auftaktveranstaltung sein, sondern auch Lust auf mehr machen.
Die Idee hinter „regio:polis“ beschreibt Teresa Trabert als Projekt, welches Kunst und Kultur sichtbarer machen will. Dafür haben die jungen kreativen Köpfe hinter dem Vorhaben ein vielfältiges und abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Antreffen wird man die Köpfe und ihre Ideen überall in der Stadt. Abwechslungsreiche Veranstaltungen über Musiktheater hin zu Konzerten mit Felix Meyer im JAZ, Ausstellungen und Vorträgen zur Fotografie. Um Aktivisten für dieses Projekt zu finden, wurde unter anderem im März ein Aufruf über den Kreativsaison e.V. gestartet. Es wurden Menschen gesucht, die Lust haben, sich an dem Festival zu beteiligen.
So kam auch Mathias Marx zu dem Projekt. Er hat sich mit einem Freund zusammengetan und gemeinsam eine alternative Stadtführung ins Leben gerufen. Sie werden am 4. Oktober mit ihrem Publikum durch die KTV ziehen und Street Art mit der Geschichte Rostocks verbinden. Betrachtet werden spezielle historische Felder, welche in den normalen Geschichtsbüchern nicht verzeichnet sind. Aufgrund des allmählichen Versterbens der Zeitzeugen drohen diese auch in Vergessenheit zu geraten. Marx will die einzelnen Etappenziele miteinander verbinden. Start ist am Samstag um 14 Uhr am Kröpeliner Tor. Enden wird der Rundgang in der neuen Culttourhalle “Pi 13″ beim Auftritt von „Status Wo?“.
Neben dem Startpunkt für den Stadtrundgang findet sich am Kröpeliner Tor auch der Verbindungspunkt des „Running Vision Day“ und eine Livepainting Session unterstützt vom Unternehmen Heinrich Hünicke. Sie stellen Künstlerin „Edelding“ zwei Leinwände, Farben und Pinsel zur Verfügung und präsentieren sich als Anbieter für Künstlerbedarf vor Ort. Seit 1995 befindet sich der Unternehmenssitz im Schutower Ring in Rostock. Für Regio:polis ist die Firma Hünicke in die Innenstadt gekommen, um Wirtschaft und Kultur zueinander zu führen. Eine ähnliche Aktion veranstalteten sie bereits im Frühjahr im Rostocker KTC mit Aquarellmaler Frank Köbsch, der auch jetzt beim regio:polis von dem Unternehmen ausgestattet wird. Zudem engagiert sich das Unternehmen im Sponsoring mit der Kunsthalle.
Viele weitere Punkte werden beim regio:polis Festival zu entdecken sein. Es ist dabei jedem selbst überlassen, ob man alle mitnimmt oder nur einige spezielle für sich herauspickt. Ankerpunkt ist die Verknüpfung mit der lokalen Wirtschaft sowie die Vernetzung der kulturellen Vereine miteinander. Das Beispiel Hünicke zeigt, dass die Veranstalter dazu angeregt haben, nicht in den eigenen Räumen ihre Events auszurichten, sondern nach draußen zu gehen und auf ganz neue Orte zu stoßen.
Ebenfalls geschehen beim Theater „Fabula Luna“ aus Siemitz. Lieder und Geschichten außerhalb des Horizonts werden diesmal im Klinikum der Südstadt erzählt. Ein Ort, welcher zunächst befremdlich für das darstellende Spiel wirkt, aber neue und interessante Möglichkeiten eröffnet.
Das komplette Festival findet in Kooperation mit der dänischen Nachbargemeinde Goldburgsund statt und wird so den Austausch mit Dänemark antreiben. Die Vielzahl und Spannbreite der Aktionen lässt sich natürlich im Internet unter www.regio-polis.de abrufen oder man geht morgen direkt zur Visionszentrale am Kröpeliner Tor. Die Organisatoren werden dort garantiert jede Frage beantworten.